Thomas_Edmueller Die Gründung der Pucher Blaskapelle regte Thomas Edmüller, Leiter der Blaskapelle bis zum Jahre 2000, im Jahre 1973 an. Er begeisterte seine beiden 10- und 11- jährigen Söhne Thomas jun. und Martin zum Musikunterricht. Schon nach wenigen Unterrichtsstunden wurden es nach und nach immer mehr Buben, so dass sich im Herbst 1973 bereits 10 junge Musikanten in der Obhut von Pater Hans Held von den Herz-Jesu-Missionaren in Steinerskirchen befanden.

Die Wiege der Blaskapelle Puch liegt somit eigentlich nicht in Puch selbst, sondern im nahegelegenen Steinerskirchen bei Freinhausen. Dorthin radelte ein Großteil der Pucher Buben, oftmals auch mehrmals in der Woche, um bei Pater Held Unterricht auf Blasinstrumenten zu nehmen. Durch den Unterricht des Geistlichen lag es natürlich nahe, dass zunächst der Schwerpunkt auf der Kirchenmusik lag. Dies war auch beim ersten öffentlichen Auftritt nach der offiziellen Gründung im November 1973, anlässlich der Sternsingeraktion Anfang des folgenden Jahres der Fall.

Nach ein paar Jahren aber wurde den Musikanten die Fahrt nach Steinerskirchen überdrüssig. Um eine Auflösung der Gruppe zu vermeiden, nahm sich nun Thomas Edmüller selbst um die junge Musikkapelle an. Für die kommenden Jahre hieß es dann vor allem üben, üben, und nochmals üben, um das Repertoire ständig zu erweitern, und vor allem auf die volkstümliche Unterhaltung auszudehnen.

AuftrittEs folgten eine Reihe von kleineren Auftritten, bis im Jahre 1981 die erste Bewährungsprobe für die jungen Musikanten anstand. In diesem Jahr nämlich feierten die Pucher Schützen ihr Gründungsjubiläum mit Fahnenweihe. Natürlich war es eine Ehrensache für die noch sehr junge Besetzung, auf diesem Fest im Bierzelt aufzuspielen. Trotz mancher Zweifel, ob die Blaskapelle einem solchen Fest schon gewachsen sei, meisterten sie diese Hürde mit Bravour.

Auf diesen Einsatz folgten in der Zeit danach viele weitere Auftritte in Nah und Fern. Bei allen in besonderer Erinnerung bleiben wird für alle natürlich der 04. Juli 1983.Papst An diesem Tag befand man sich auf einem Ausflug in Rom. Durch eine Reihe von glücklichen Umständen- ein päpstlicher Nuntius hatte auf der Autobahn bei Langenbruck eine Panne, wodurch Kontakt mit Thomas Edmüller hergestellt wurde- erhielten die Pucher Musikanten die wohl einmalige Gelegenheit, die Gestaltung einer Festmesse auf dem Petersplatz in Rom mit zu übernehmen. Vor knapp hunderttausend Mitchristen spielten die Pucher unter anderem das Lied von der schwarzen Madonna, ein Lied aus der polnischen Heimat unseres Papstes Johannes Paul II., was diesen so beeindruckte, dass er sich spontan für ein Erinnerungsfoto zur Verfügung stellte. Zudem ergab sich die Gelegenheit, dem Papst einen mit Hopfen gefüllten Korb zu überreichen.

_Dieser Auslandsaufenthalt sollte nicht der einzige bleiben. In regelmäßigen Abständen folgten weitere Auftritten im europäischen Ausland. Ein Ständchen am Fürstenhof von Monaco, ein Auftritt in der deutschen Botschaft in Paris, ein weiterer Ausflug nach Rom mit Ständchen in römischen Ministerien, und noch manches mehr.Thomas_Edmueller_jun

Am 11. März 1987 erlitt die Blaskapelle Puch einen schweren Verlust. Durch einen tragischen Verkehrsunfall verlor Thomas Edmüller jun., Sohn des damaligen Kapellmeisters sowie einer der besten und eifrigsten Musikanten sein Leben. Dieser Schicksalsschlag war und ist für die Blaskapelle ein herber Verlust. Wir lassen ihn aber in unseren Herzen weiterleben.

neue_GruppeIm September des Jahres 1987 begann eine neue, 21 Jungen und Mädchen starke Gruppe im Alter von 8 – 14 Jahren mit dem Unterricht auf Blasinstrumenten. Zum ersten Mal befanden sich zum einen Klarinetten, zum anderen Mädchen unter den Musikanten. In den folgenden knapp fünf Jahren wurde diese Gruppe von Herrn Josef Spreng aus Ingolstadt an den verschiedensten Blasinstrumenten ausgebildet. Im Frühjahr 1992 konnten aus dieser Gruppe noch 11 Musikanten in die Blaskelle Puch aufgenommen werden.

Fahnenweihe Das Wochenende vom 02. bis 04. Juli des Jahres 1993 war das Wochenende der Blaskapelle Puch. Es war an der Zeit, das 20-jährige Jubiläum zu begehen. In unserer beschaulichen Ortschaft war FahnenweiheFeststimmung angesagt. Nach sehr intensiver Vorarbeit konnte drei Tage lang das Jubiläum gefeiert werden. Hierzu konnten die Schweitenkirchener Musikanten gewonnen werden, die Patenschaft für dieses Fest zu übernehmen. An drei Tagen waren 20 Musikkapellen und mehr als 80 andere Vereine zu Gast in Puch. Auch dieses Fest wird wohl noch lange in Erinnerung bleiben

FahnenweiheEinen weiteren großen Einschnitt im Vereinsleben der Blaskapelle Puch brachte der Jahreswechsel 2000/01. Mit Beginn des Jahres 2001 übernahm nämlich Sebastian Kappler die Leitung der Gruppe. Thomas Edmüller gab diese nach nunmehr 28 Jahren aus seinen Händen. Für diese langen Jahre gebührt ihm allergrößter Dank. Ohne ihn gäbe es wahrscheinlich noch heute keine ortsansässige Musikkapelle.

Eine weitere feste Veranstaltung wurde seit 2002 unser Starkbierfest. Bei Blasmusik, Theater, guten Brotzeiten und starkem Bier kommt schnell eine gute Stimmung auf. Auch in Zukunft werden wir dieses Fest jährlich ausrichten.

Im Jahre 2002 bot sich uns die Gelegenheit, uns bei unserer Patenkapelle von 1993 zu revanchieren. Die Schweitenkirchener Musikanten nämlich feierten ihr 15-jähriges Jubiläum in Verbindung mit der Weihe einer Vereinsstandarte. Natürlich war es für uns eine Selbstverständlichkeit, zu diesem Anlass unsere Patenschaft wieder zu Leben zu erwecken. Wir hoffen, dass unsere Verbundenheit ewig währen wird.

Jährlich gestalten wir auch die Christmette in unserer Pfarrkirche St. Martin. Ebenso im 2-jahresrhythmus den Pfarradvent in Langenbruck. Diese beiden Termine haben für uns eine besondere Bedeutung. Anstelle eines Konzertes wollen wir uns in diesem feierlichen Rahmen mit extra ausgewählten, und meist nur ein einziges Mal aufgeführten feierlichen Musikstücken präsentieren. Diese Termine, hoffen wir, werden auch in Zukunft ganz nach ihrem Geschmack sein. Ein Besuch lohnt sich in jedem Fall.

Natürlich braucht auch unsere Kapelle ständig neuen Nachwuchs. Deshalb werden ständig von unseren Musiklehrern, übrigens aktive Musikanten, Cornelia Berndorfer und Sebastian Kappler junge Musikanten ausgebildet. Wir würden uns auch über Ihr Interesse sehr freuen.

Am 16. August 2003 konnten wir unser 30-jähriges Jubiläum begehen. Begonnen wurde mit einer feierlichen Festmesse, natürlich musikalisch von uns selbst gestaltet, bei der unser Pfarrer, Herr Michael Schwertfirm auf unsere Geschichte einging. Im Anschluss wurde unserer verstorbenen Mitglieder und Angehörigen gedacht. Die Feier selbst fand im Rahmen eines Straßenfestes statt, das bei herrlichem Wetter ein Höhepunkt des Dorflebens in diesem Jahr war. Auch hier konnten wir wieder zahlreiche Vereine, sowie nahezu die gesamte Dorfbevölkerung begrüßen. Zugegebenermaßen hat uns hier der Ansturm etwas überrascht, wir mussten nahezu von Allem Nachschub besorgen.

Aus der Fülle unserer Auftritte soll hier eine kleine Auswahl genannt: